Diese fünf Musiker-Gagen-Modelle werden Euch am häufigsten begegnen. Der Band-Vans.net Gagen-Rechner rechnet für Euch aus, wieviel Ihr bei welchem Deal nach Euer Show bekommen würdet. Ihr könnt ihn bei Gagenverhandlungen benutzen oder auch bei der Abrechnung nach der Show.
Je nach Bereich und Region kommen diese Deals unterschiedlich häufig vor. Welcher Deal für Euch und die Veranstalter am meisten Sinn ergibt oder überhaupt möglich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab wie z.B. der Art der Veranstaltung, dem Spielort, den Besonderheiten der jeweiligen Szene und natürlich auch Eurem Bekanntheitsgrad.
1. Festgage
Bei einer Festgage bekommt Ihr einen zuvor ausgehandelten fixen Betrag. Bei Festivals werden zum Beispiel meistens feste Summen vereinbart.
Auch eine Festgage kann ein Risiko für die Band beinhalten. Falls Ihr wesentlich mehr Leute zu Eurer Show zieht als gedacht, freut sich der Veranstalter. Er geht allerdings mit einer Festgage ebenfalls ein Risiko ein. Daher ist es bei diesem Deal besonders wichtig, Euren „Marktwert“ richtig einzuschätzen.
2. Einfacher Prozente-Deal
Bei einem reinen Doordeal teilt Ihr Euch die Einnahmen nach einem zuvor ausgehandelten prozentualen Verhältnis mit den Veranstaltern. Ihr werdet ab der ersten verkauften Karte an den Eintrittseinnahmen beteiligt.
Reine Prozente-Deals werden häufiger mit Bands abgeschlossen, die noch nicht etabliert sind, da die Veranstalter damit ein geringeres Risiko eingehen.
„Tür-Deal“ bedeutet, dass das Einkommen der Band von den Einnahmen an der Tür abhängt, also den Eintrittseinnahmen. Diese Einnahmen können nicht nur an der Abendkasse, sondern auch im Vorverkauf generiert werden.
Viele Veranstalter ziehen erst die Mehrwertsteuer von den Brutto-Einnahmen ab und teilen den Rest nach einem prozentualen Verhältnis mit den Bands.
Fragt die Veranstalter beim Verhandeln danach, ob zum Beispiel bei einem 70/30 Split wirklich 70 % an Euch gehen oder ob davon wiederum ein Teil an eventuelle Supportbands gehen soll. Manchmal heißt es nur „soundso viel Prozent gehen an die Bands“. Dann kann es am Ende vorkommen, dass der lokale Support genauso viel bekommt wie die tourende Band. Vielleicht sind ja die meisten Leute wegen der Supportband gekommen oder es gibt sonstige Gründe dafür. Aber das muss vorher klar kommuniziert werden.
Wenn die Veranstalter bekannt sind, vertrauenswürdig wirken oder gute Referenzen haben, kann man so einen Deal eingehen. Als unbekannte Band bleibt einem gar nichts anderes übrig. Dieser Deal birgt das Risiko, dass die Veranstalter ohne die Zusicherung einer Garantie unter Umständen weniger motiviert sein könnten, die Show zu bewerben, vor allem, wenn sie zudem noch geringe Produktionskosten haben.
Das ist aber die Ausnahme und nicht die Regel. Ihr solltet erstmal nicht davon ausgehen, dass die Veranstalter eine Show unzureichend beworben haben, bloß weil wenige Besucher da sind. Auch wenn alle Werbemöglichkeiten ausgeschöpft wurden, kann der Laden leer bleiben.
Ein Prozente-Deal stellt zwar ein Risiko dar, andererseits dürft Ihr wahrscheinlich ein weiteres Mal in dem Club auftreten, selbst wenn es nicht so gut laufen sollte.
3. Garantie gegen Prozente
Bei „Garantie gegen Prozente“ bekommt Ihr wie beim einfachen Prozente-Deal einen zuvor ausgehandelten Prozentsatz der Einnahmen, aber mindestens einen zuvor ausgehandelten Mindestbetrag: die Garantie.
Mit diesem Modell habt Ihr für gewöhnlich das geringste Risiko. Mit der Garantie habt Ihr eine finanzielle Absicherung. Falls nur wenige Leute kommen, geht Ihr trotzdem nicht leer aus. Wenn es gut läuft, bekommt Ihr eine prozentuale Beteiligung ab der ersten verkauften Karte, also im günstigen Fall mehr als die Garantie.
4.Garantie plus Prozente
Bei diesem Deal bekommt Ihr ebenfalls eine vereinbarte Garantie-Gage und einen prozentualen Anteil der Einnahmen. Allerdings bekommt Ihr den prozentualen Anteil erst ab dem Punkt, an dem die Produktionskosten gedeckt sind und die Veranstaltung Gewinn macht (Break Even).
Die Veranstalter gehen zwar mit der Garantie-Summe ein Risiko ein, bekommen darüber hinaus aber die gesamten Eintrittseinnahmen bis zu dem Punkt, an dem ihre Kosten gedeckt sind. Diesen Punkt nennt man den „Break-even-Point“.
Im entsprechenden Gagen-Rechner könnt Ihr ganz unten sehen, bei wie vielen Besuchern der Break-even-Point erreicht ist. Einfachheitshalber liegt hier nur der Abendkassen-Preis zugrunde. Diese Zahl ist vor allem für die Veranstalter wichtig, aber Euch zeigt sie ebenfalls, ab wie vielen Besuchern ihr etwas über die Garantie hinaus verdienen könnt.
5. Prozente nach Kosten
Nachdem ihre Kosten gedeckt sind, zahlen die Veranstalter Euch eine zuvor ausgehandelte prozentuale Beteiligung. Ohne Garantie ist dies der für Euch risikoreichste Deal.
Wenn die Veranstalter etwa besonders hohe Produktionskosten oder auch keine Möglichkeit haben, einen eventuellen Verlust abzufangen, versuchen sie sich mit diesem Deal abzusichern. Weil sie damit einen großen Teil des Risikos an Euch abgeben, ist es möglich, dass Ihr mit leeren Händen nach Hause geht.
Deswegen ergibt es für Euch nur Sinn, diesen Deal einzugehen, wenn Ihr felsenfest von dem Erfolg der Show überzeugt seid oder ein Minusgeschäft in Kauf nehmt (ihr habt schließlich auch Ausgaben für die Anreise etc.). Ihr solltet beim Aushandeln unbedingt auf eine Auflistung der Produktionskosten bestehen. Je höher diese sind, desto geringer ist Eure Chance auf eine angemessene Gage.
Berechne Deine Gage einfach mit dem Band-Vans.net Gagen-Rechner!
Autor: Mary